Bethlehem ist die Stadt, in der Jesus Christus geboren wurde und wir als Christen feiern jedes Jahr diesen Geburtstag zu Weihnachten. Damals in einer Zeit von Unruhen, von Unterdrückung und Unterwegssein wird Jesus in eine armselige Welt hineingeboren. Und in diese Umstände hinein hören die Hirten auf dem Felde:
„Habt keine Angst“ und „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.” (Luk2,14)
Bethlehem liegt weit weg und doch manchmal näher, als man denkt.
Von Laupheim liegt Bethlehem 2726 km entfernt (Luftlinie).
Manche sind sicherlich erstaunt, wenn sie durch Wain fahren – ca. 12 km (Luftlinie) von Laupheim entfernt – und plötzlich das Ortsschild des Teilortes „Bethlehem“ sehen.
Dieser Ortsteil wurde erstmals im Jahre 1529 im Besitzbuch von Ochsenhausen erwähnt. Von 1570 bis 1773 unterstand der Ort der Freien Reichsstadt Ulm. Auch in dieser Zeit gab es Unruhen, weitgreifende Umwälzungen und auch Verfolgung. Ab 1650 wurden protestantische Glaubensflüchtlinge insbesondere im damaligen Ortsteil Bethlehem in Wain angesiedelt. Sie waren aus ihrer Heimat Kärnten und der Steiermark vertrieben worden. Diese „Exulanten“ bildeten den Hauptteil der ortsansässigen Bevölkerung und fanden dort auch eine neue Heimat ohne Verfolgung und konnten ihren Glauben in Frieden leben. Für sie galt auch: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.“
Und Betlehem liegt noch näher, als man denkt. Eine der ersten mit Figuren aufgebaute Weihnachtsszene wurde im Jahr 1562 von Jesuiten in Prag aufgestellt und gilt als die erste Krippe im heutigen Sinne (lt. Wikipedia).
Bethlehem wird durch die Krippen Jahr für Jahr in unsere Häuser geholt zur Erinnerung an die Geburt Jesu. So nehmen wir jedes Jahr an einem Fensterbild-Adventskalender teil. In den umliegenden Straßenzügen werden in Fenstern 24 Motive gestaltet und an jedem Tag vom 1. Dezember an werden die „Türchen“ geöffnet. So habe wir im Carport eine Weihnachtskrippe aufgebaut. Und in jedem Jahr steht zusätzlich eine Weihnachtskrippe im Wohnzimmer.
So liegt Bethlehem Jahr für Jahr ganz nah. Geht es noch näher? Oh ja, es geht noch näher.
Auch wir leben heute in bewegten, unruhigen und zum Teil auch angstmachenden Zeiten.
Bethlehem ist ganz nah, wenn ich das Geschenk, das Gott uns gegeben hat annehme. Vorausgesagt wurde es durch Jesaja (Jes. 9,5) schon Jahrhunderte vor der Geburt Jesu:
„Denn uns ist ein Kind geboren! Ein Sohn ist uns geschenkt! Er wird die Herrschaft übernehmen. Man nennt ihn »Wunderbarer Ratgeber«, »Starker Gott«, »Ewiger Vater«, »Friedensfürst«.“
Und in Joh. 3,16 heißt es:
„Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“
Das ist der Grund, warum Jesus in diese Welt kam und so wurde es den Hirten und auch uns heute verkündet:
„Ehre sei Gott in der Höhe“
Gott selbst ist der Grund für „Bethlehem“ in uns. Er hat seinen Sohn gegeben, damit wir frei sind von aller Schuld – Gott sei Dank.
„und Friede auf Erden“
Das ist die Botschaft von Bethlehem. Gott schließt mit uns Frieden. Frieden, den nur der Friedefürst geben kann.
„bei den Menschen seines Wohlgefallens.“
Gott liebt alle Menschen und er möchte, dass alle an ihn glauben, um ewiges Leben zu erhalten. Wer Bethlehem für sich annimmt, der zählt zu den Menschen seines Wohlgefallens und wird in den Genuss des Friedens von Bethlehem kommen.
Bild 1: Ortsschild Bethlehem (Teilort von Wain)
Bild 2: Exulantenbrunnen in Wain (Zur Erinnerung an die Flucht der Exulanten)
Bild 3: Krippe der Fensterbildaktion in Schönebürg, bei der innerhalb von 24 Tagen „Fenster geöffnet werden
Bild 4: Weihnachtskrippe aus Privathaushalt
Peter Nachtigal