Endlich wieder einmal einen Flohmarkt besuchen, günstig etwas Gebrauchtes kaufen, was ein anderer nicht mehr braucht oder haben will, aber das doch zu schade ist, um es wegzuwerfen. Ich schlendere also von Stand zu Stand und da entdecke ich etwas. Ein Kruzifix mitten unter allem möglichen Krimskrams.
Als ich es so betrachte und fotografiere (nachdem ich um Erlaubnis gebeten hatte), bot mir der geschäftsmäßige Händler das Kreuz sofort an mit den Worten:
„2 €, heute ganz billig“, und als ich noch überlegte, kam wieder ein „Nimm es mit, wirklich ganz billig.“
Da fiel mir etwas ein und ich sagte zu dem Händler: “Wissen Sie: Der da am Kreuz hing, für den war es nicht billig, das war teuer bezahlt. Er hat mit seinem Leben bezahlt, und zwar für uns und unsere Schuld.“
Ich habe das Kruzifix gekauft. Nein – nicht, um es aufzuhängen. Ich habe es gekauft, um es als Symbol zu verwenden. Jesus achtlos weggeworfen, in einer Flohmarktkiste verstaut, billig angeboten. Ist es nicht das, was heute landläufig die Meinung vieler Menschen ist. Aber es gibt auch eine ganze Menge, die das anders sehen. Jesus hat uns teuer erkauft durch sein Blut:
„Nicht mit Silber und Gold seid ihr freigekauft worden – sie verlieren ihren Wert –, sondern mit dem kostbaren Blut eines reinen und fehlerlosen Opferlammes, dem Blut von Christus.“ ( Gute Nachricht, 1. Petrus 1, 18b+19).
Nachdem ich das Kreuz gekauft hatte, ging ich ein paar Stände weiter, um es meiner Frau zu erzählen. Als ich beim Erzählen war, rief eine Händlerin: „Ich habe auch genauso ein Kruzifix.“ Also erzählte ich die Geschichte so laut, dass die Händlerin auch mitbekam, wie kostbar das Sterben Jesu am Kreuz für uns war.
Wie die Einzelnen darauf reagiert haben, weiß ich nicht. Aber für mich war die Erkenntnis: Nicht billig, nicht günstig, nein, Jesus hat mit seinem teuer erkauften Blut, alle meine Schuld(en) teuer bezahlt.
Peter Nachtigal